Die letzten Monate hatte sie in ihrem Auto gewohnt und daraufhin gearbeitet, ihren Schulabschluss zu machen, um endlich etwas aus ihrem Leben zu machen. Die einzigen Menschen, die ihr am Herzen lagen, waren ihre Schwester und ein Obdachloser im Park, mit dem sie regelmäßig Schach spielte. Ihre Geschichte war bereits geschrieben. So sieht es zumindest zu Beginn des Romans „TheInheritanceGames“vonJenniferLynnBarnes aus.

Doch dann erbt die 17-jährige Avery Kylie Grambs vom ihr unbekannten Tobias Hawthorne die schier unvorstellbare Summe von 46,2 Milliarden Dollar. Um das Erbe zu erhalten, muss sie lediglich ein Jahr auf dem Hawthorne Anwesen verbringen.

Es klang als wäre ein Traum wahr geworden – wohnen in einem Haus, welches in jeder Hinsicht einem Schloss gleicht, mit genug Geld, um sich alles zu kaufen, was sie sich erträumen könnte. Nur wenig später lernte Avery jedoch die wahren Gesichter der Familie des Verstorbenen kennen. Der alte Herr Hawthorne hatte zwei Töchter und vier Enkelsöhne – Nash, Grayson, Jameson und Xander, welche sie deutlich spüren lassen, was sie von ihr halten. Sogar vor einem Mordversuch macht deren Mutter nicht halt.

Damit nicht genug, lassen viele Fragen Avery keine Ruhe: Warum hat der Milliardär ihr das Erbe überlassen? Warum ist das Anwesen voll mit Geheimgängen, verschlüsselten Botschaften und gefährlichen Rätseln? Anagramme, versteckte Briefe, Labyrinthe. Die Rätsel, denen sich Avery und die Hawthorne-Enkel stellen müssen, sind verzwickt. Der Leser bekommt die Möglichkeit, sie selbst zu lösen und falls das nicht gelingt, folgt die Erklärung im Verlauf der Handlung.

Die kurzen Kapitel und den Schreibstil aus der Ich-Erzähler Perspektive fand ich grandios. Jennifer L. Barnes beschrieb Averys innere Konflikte und gleichzeitig die Handlungen der Nebencharaktere, wie sie sie wahrnimmt. Es war sehr angenehm und flüssig zu lesen, dazu ununterbrochen spannend, so hatte ich das Buch in knapp einem Tag durchgelesen. Nach den ausführliche Beschreibungen des Hauses und der Räume – ob nun Bibliothek, Weinkeller, Ballsaal oder Suiten, will ich auch dort wohnen.

In den weiteren Bänden der Trilogie nimmt die Handlung an Spannung noch zu und es werden immer mehr Verbindungen zwischen den Charakteren aufgedeckt. Ein Blockbuster unter den Büchern, den ich definitiv weiterempfehle.

Das einzige was ich zu kritisieren hätte, ist, dass Avery am Ende mit dem, aus meiner Sicht Falschen, der Brüder zusammenkommt.